„Best-Practice-Beispiele für Inklusion“
Bayrische Grüne-Bezirksräte besuchen Sophie-Scholl-Schule Gießen / Einblicke in die Berufsorientierungsstufe sowie Lebenshilfe-Inklusionsfirma proLiLo Gastrowelt
Gießen (-). Der gemeinsame Austausch sowie der sprichwörtliche Blick über den Tellerrand standen kürzlich im Fokus, als eine Delegation von bayrischen Bezirksräten und -Bezirksrätinnen der Partei Bündnis 90/Die Grünen am Sekundarstufen-Standort der Sophie-Scholl-Schule Gießen in der Rödgener Straße vorbeischaute. Die Gäste aus Süddeutschland schlossen in der Lahnstadt eine mehrtägige Bildungsreise durch Hessen – die ferner einen Besuch in Limburg sowie der Gedenkstätte Hadamar beinhaltet hatte – ab.
Vor Ort machte sich die 15-köpfige Gruppe einen Eindruck von der ganztägig, jahrgangsgemischt sowie inklusiv konzipierten Schule, die sich in Trägerschaft der Lebenshilfe Gießen sowie der Lebenshilfe Wetterau befindet und in Gießen und Bad Nauheim über insgesamt drei Standorte verfügt. Ebenso über die Berufsorientierungsstufe, die im Schulgebäude durch die Lebenshilfe-Tochtergesellschaft proLiberi gGmbH angeboten wird. Hierbei handelt es sich um eine Möglichkeit zur beruflichen Orientierung für junge Menschen ab dem zehnten Schulbesuchsjahr mit Anspruch auf eine sonderpädagogische Förderung.
Weiterhin konnte sich die Reisegruppe von den Speisen und der Arbeit der Lebenshilfe-Inklusionsfirma proLiLo Gastrowelt überzeugen. Diese betreibt in Mittelhessen 15 Schul- und Betriebskantinen – so auch in der Sophie-Scholl-Schule – und schafft Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung. Ferner unterhält die proLiLo Gastrowelt das Vortagslädchen in der Frankfurter Straße in Gießen, einen mietbaren Foodtruck sowie die Trinkkuranlage in Bad Nauheim und fungiert als Dienstleister für Event-Catering.
Die Grünen-Bezirksräte lauschten den Ausführungen ihrer Gastgeber Maren Müller-Erichsen (Aufsichtsratsvorsitzende Lebenshilfe Gießen), Patrik Mähling (Geschäftsführer Sophie-Scholl-Schulen) und Magnus Schneider (Geschäftsführer proLiLo Gastrowelt) mit großem Interesse und durften im Rahmen einer Führung von den unterschiedlichen „Best-Practice-Beispielen für Inklusion“, wie der Bamberger Grünen-Politiker Peter Gack lobte, einen Eindruck gewinnen. Auch von den weiteren Tätigkeitsfeldern der Lebenshilfe Gießen und ihren Tochtergesellschaften, die in der Stadt und im Kreis Gießen 3.000 Menschen mit und ohne Behinderung in rund 70 Einrichtungen und Diensten mit über 1.700 Beschäftigten begleiten, zeigten sich die Gäste angetan.
Im Mittelpunkt des Dialogs standen unter anderem die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Sozial- und Inklusionspolitik in Bayern und Hessen, Herangehensweisen und Ziele der Wohlfahrt sowie die historische Entwicklung von Inklusionsfirmen, über die Magnus Schneider – der mit der Lebenshilfe Gießen Mitte der 1980er-Jahre die erst zweite Inklusionsfirma in Deutschland gegründet hatte – mit referierte.
Im Namen der gesamten Reisegruppe bedankte sich Peter Gack: „Wir sind begeistert von den vielen innovativen Ideen bei der Lebenshilfe Gießen und der erfolgreichen praktischen Umsetzung des Inklusionsgedankens in den Bereichen Bildung, Ausbildung und Arbeit und nehmen viele positive Eindrücke mit nach Hause.“