Bundespreis des 70. Europäischen Wettbewerbs geht an Sophie-Scholl-Schule Gießen
Hanna Kleinert, Lucien Weber und Jeremy Schmidt räumen mit musikalischem Plädoyer „Jeder ist ganz anders normal“ ab
Gießen/Darmstadt (-). Große Freude an der Sophie-Scholl-Schule in Gießen: Die Schülerin Hanna Kleinert und die Schüler Lucien Weber und Jeremy Schmidt der Klasse 9/10b haben den renommierten Bundespreis des 70. Europäischen Wettbewerbs mit einem eigenen musikalischen Beitrag gewonnen und sich mit ihrem Sieger-Projekt gegen eine breite Konkurrenz durchgesetzt. Deutschlandweit fast 70.000 Bewerber*innen – darunter 7.000 Schüler*innen aus Hessen – hatten an dem Wettbewerb, der in verschiedene Aufgabenkategorien aufgeteilt war, teilgenommen. Das Gießener Schüler-Trio glänzte in einem von drei möglichen Aufgabe-Modulen für die Klassen 8 bis 10 mit dem Thema: „Jeder Mensch ist ganz normal anders“.
Kürzlich erhielten die drei Schüler*innen im Gebäude der EUMETSAT (Europäische Organisation für die Nutzung Meteorologischer Satelliten) in Darmstadt feierlich eine Urkunde sowie jeweils einen Büchergutschein von Uwe Becker (Hessischer Staatssekretär für Europaangelegenheiten) sowie Thomas Mann (Vorsitzender des Landesverbandes der Europa-Union Hessen). Darüber hinaus freuten sich die Schüler*innen über einen Geldpreis in Höhe von 150 Euro. Diesen möchten sie mit ihrer Klasse für ein gemeinsames Eisessen bei der nächsten Klassenfahrt teilen.
Im Rahmen des Unterrichts in den Fächer Gesellschaftslehre und Musik hatte die Klasse 9/10b am 70. Europäischen Wettbewerb zum Thema „Europäisch gleich bunt“ teilgenommen. Die Gedanken rund um die Themen Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung wurden in Kleingruppen kreativ zum Ausdruck gebracht. Hierbei konnten Texte geschrieben, Präsentationen erstellt, Bilder gemalt, Videos gedreht oder - wie bei Hanna, Lucien und Jeremy - ein Song geschrieben werden.
Gewinner-Song auf YouTube zu hören
Der Gewinner-Song heißt „Jeder ist ganz anders normal“ und handelt davon, dass die Gesellschaft bunt und vielfältig und jede*r Einzelne wichtig ist. Herkunft, Aussehen, finanzielle Situation, sexuelle Neigungen oder Behinderungen dürften keinen Unterschied machen, so die Schüler*innen: Jede*r ist „ganz anders normal“ und somit laut dem Song perfekt. Zu hören ist der mit gefühlvollen Beats bestückte Track auch auf YouTube (https://youtu.be/lSOZzodfhgM)
„Wir danken euch, Hanna, Lucien und Jeremy, dass ihr eure Gedanken und Werte mit uns teilt. Euer Song hat berechtigt den Bundespreis zum Thema ‚Europa gleich bunt‘ erhalten - und wir freuen uns ganz besonders mit euch", so Dr. Petra Zimmermann und Johanna Stillger vom Team der Klasse 9/10b. Patrik Mähling, Geschäftsführer der Sophie-Scholl-Schulen gGmbH, pflichtete dem begeisterten Lob bei und hielt fest: „Vielfalt, Toleranz und gegenseitige Akzeptanz zählen in den Sophie-Scholl-Schulen zu den höchsten Gütern. Als inklusive Ganztagsschule verstehen wir Respekt und Hilfsbereitschaft als erstrebenswerte Prinzipien. Es ist wunderbar zu sehen, wenn diese Gedanken verinnerlicht und, wie in diesem Fall eindrucksvoll, kreativ verarbeitet werden können - und dann auch noch im Rahmen eines europaorientierten Wettbewerbs Würdigung erfahren.“
Europäischer Wettbewerb besteht bereits seit 1953
Der Europäische Wettbewerb entstand 1953 in Frankreich als Projekt beziehungsweise Aufsatzwettbewerb der Europäischen Jugendkampagne und weitete sich seitdem sukzessive aus: Jüngere Schüler*innen durften mitmachen und auch künstlerische Methoden wurden zunehmend zugelassen. Lange Zeit wurde der Schülerwettbewerb durch EU-Gelder unterstützt und stand unter der Schirmherrschaft des Europarats. Heute engagieren sich im Netzwerk des Preises noch die Länder Kroatien, Griechenland, Österreich, die Slowakei, Tschechien, einige polnische Regionen und Deutschland, wo der Europäische Wettbewerb durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Auswärtige Amt, die Kultusministerkonferenz, den Bundeskanzler und den Bundespräsidenten gefördert wird.
Die Sophie-Scholl-Schulen gGmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lebenshilfe Gießen sowie der Lebenshilfe Wetterau und Trägerin dreier inklusiver Ganztagsschulen in Gießen und in Bad Nauheim. Rund 200 Lehrkräfte, Erzieher*innen sowie Teilhabeassistentinnen begleiten etwa 550 Schüler*innen in jahrgangsgemischten Schulstufen von der ersten bis zur 10. Klasse. Weitere Informationen unter www.sophie-scholl-schulen.de.