„Die Normalos“ erhalten Hessischen Sozialpreis

Mittwoch, 22. Oktober 2025

Anerkennung für gelebte Inklusion und Demokratie

Wiesbaden/Gießen – Große Freude bei der Lebenshilfe Gießen: Die inklusive Social-Media-Redaktion „Die Normalos – Die Inklusivreporter“ wurde am Dienstag (21. Oktober) im Wiesbadener Rathaus mit dem Anerkennungspreis des Hessischen Sozialpreises 2025 ausgezeichnet.

Der Preis, vergeben von der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen gemeinsam mit LOTTO Hessen und unter der Schirmherrschaft von Hessens Sozialministerin Heike Hofmann, würdigt Projekte, die sich in besonderer Weise für Demokratie, Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt engagieren. Insgesamt fünf Projekte aus ganz Hessen wurden in diesem Jahr geehrt.

„Demokratie lebt von Vielfalt – und Vielfalt braucht Sichtbarkeit“

In der Laudatio hieß es über die Normalos: „Demokratie lebt von Vielfalt – und Vielfalt braucht Sichtbarkeit. Genau das schaffen die Normalos, die Inklusivreporter*innen der Lebenshilfe Gießen. Menschen mit und ohne Behinderung berichten hier gemeinsam über politische und gesellschaftliche Themen, sie machen Inklusion sichtbar und treten klar ein gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Seit 2022 gestalten sie ihren Instagram-Kanal – humorvoll, kritisch, mutig – und zeigen so, wie Demokratie im Alltag entsteht: durch Mitmachen, Teilhabe und offene Debatte. Die Normalos zeigen: Inklusion ist kein Randthema, sondern ein Pfeiler unserer Demokratie. Sie sind Vorbilder für Teilhabe, für Vielfalt und für den Mut, Haltung zu zeigen.“

Ein starkes Team für gelebte Inklusion

Vor Ort nahmen die Inklusiv-Reporter*innen Katharina Volz, Philipp Noack und Justus Bode den Preis gemeinsam mit Jasmin Mosel (Redaktionsleitung), Linda Hauk (Geschäftsführerin der Lebenshilfe Gießen) und Christian Németh (Unternehmenskommunikation der Lebenshilfe Gießen) entgegen.

Katharina Volz, Inklusiv-Reporterin, sagte bei der Preisverleihung: „Wir wollen zeigen, dass Inklusion mehr ist als ein Wort – sie ist etwas, das man jeden Tag leben kann. Wir sind stolz, dass unsere Arbeit gesehen wird und dass wir Menschen zum Nachdenken bringen können.“

Jasmin Mosel, die die inklusive Redaktion mit viel Leidenschaft, Ausdauer und organisatorischem Geschick leitet, betonte: „Dieser Preis ist ein starkes Zeichen dafür, dass inklusive Medienarbeit wirkt. Unsere Reporterinnen und Reporter zeigen, dass Vielfalt eine Stärke ist – und jede Stimme zählt. Ich bin unglaublich stolz auf unser Team und auf den Mut, mit dem sie Themen anpacken.“

Linda Hauk, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Gießen, ergänzte: „Die Normalos stehen für das, was die Lebenshilfe Gießen ausmacht: Teilhabe, Selbstvertretung und echte Begegnung auf Augenhöhe. Dass dieses Engagement nun auf Landesebene gewürdigt wird, freut uns sehr – und motiviert uns, diesen Weg weiterzugehen.“

Inklusive Medienarbeit mit Wirkung

Seit 2022 berichten die von der Aktion Mensch geförderten Normalos auf ihrem Instagram-Kanal @normalos.inklusivreporter über Themen wie Inklusion, Barrierefreiheit, Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe – kritisch, humorvoll und mit Haltung. Ihre Beiträge entstehen in enger Zusammenarbeit zwischen Reporter*innen mit und ohne Behinderung – und mit viel Aufwand, Herzblut und Engagement. Dass Woche für Woche professionelle Inhalte entstehen, ist nicht zuletzt dem hohen Einsatz von Redaktionsleiterin Jasmin Mosel zu verdanken, die die Redaktion mit großer Energie und klarem Blick begleitet.

Ein Preis für gelebte Demokratie

Der Hessische Sozialpreis steht unter dem Motto „Demokratie ist gemachte Wirklichkeit“ – und genau das spiegelt sich in der Arbeit der Normalos wider. Mit ihrer offenen, inklusiven und kreativen Berichterstattung leisten sie einen wichtigen Beitrag dazu, dass Menschen mit Behinderung als aktive Stimmen in der öffentlichen Debatte sichtbar werden.

Neben den Normalos wurde auch der Interkulturelle Männertreff des Caritasverbands Gießen mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Der erste Platz ging an den Kinder- und Jugendbauernhof Kassel e. V. für das Projekt „Selbstbestimmt im Hüttendorf – Demokratie auf dem Bau“. Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 70 Initiativen für den Preis beworben.

Über den Hessischen Sozialpreis

Der Hessische Sozialpreis wird seit 2018 verliehen und ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Er würdigt Projekte und Initiativen, die soziale Verantwortung, demokratische Werte und gesellschaftliche Teilhabe fördern. Das Preisgeld stiftet die LOTTO Hessen GmbH, die den Preis im Rahmen ihres Programms „LOTTO hilft Hessen“ unterstützt.