Erster Austausch mit den neuen Bundestagsabgeordneten
Sozialfrühstück der Paritätischen-Kreisgruppe Gießen
Gießen – Beim jüngsten Sozialfrühstück der Paritätischen-Kreisgruppe Gießen trafen sich Vertreter*innen sozialer Träger und Vereine aus Gießen und Umgebung mit zwei neu gewählten Bundestagsabgeordneten der demokratischen Parteien, um über gesellschaftliche Herausforderungen zu sprechen. Die Veranstaltung fand erneut in den Räumlichkeiten der Lebenshilfe Gießen in der Walltorstraße 3 statt, wo unter anderem die Beratungsstelle für Migration und Behinderung sowie das Übersetzungsbüro für Einfache und Leichte Sprache beheimatet sind.
An dem Treffen nahmen zahlreiche Institutionen teil, darunter die Aktion Perspektiven, der Verein für Psychosoziale Therapie, Eltern helfen Eltern, der Kinderschutzbund, das Suchthilfezentrum, der Nordstadtverein, proFamilia, die Lebenshilfe Gießen und die Kulturloge. Der gemeinsame Dialog drehte sich um bedeutende sozialpolitische Themen wie die Stärkung der Zivilgesellschaft, Demokratieförderung in Zeiten eines Rechtsrucks, Bürokratieabbau, den Umbau des Sozialstaats sowie Werkstattlöhne und Fachkräftemangel in der Sozialbranche.
„Es geht um den Austausch zwischen Politik und Trägern sozialer Einrichtungen“, so Claudia Klee, Regionalgeschäftsführerin des Paritätischen Mittelhessen und Moderatorin des Treffens. „Wir möchten die Wirkung von Gesetzgebung und Verwaltungshandeln mit ganz handfesten Beispielen aus der praktischen sozialen Arbeit aufzeigen und damit auf Bedarfe und Verbesserungsnotwendigkeiten in sozialen Strukturen und der Sozialpolitik hinweisen“.
Die neu gewählten Abgeordneten Desiree Becker (Die Linke) und Frederik Bouffier (CDU/CSU) betonten in ihren Redebeiträgen die Bedeutung des Dialogs mit den sozialen Trägern als wichtige Grundlage für ihre politische Arbeit. „Der Austausch mit den Einrichtungen vor Ort gibt uns wertvolle Einblicke in die tatsächlichen Bedürfnisse und Herausforderungen und hilft uns, fundierte politische Entscheidungen zu treffen“, so Becker.
Neben politischen Themen wurde bei einem Frühstück, das das Lebenshilfe-Inklusionsunternehmen Gastrowelt Mittelhessen kredenzt hatte, auch über konkrete Probleme gesprochen. Dirk Oßwald, Vorstand der Lebenshilfe Gießen, stellte fest: „Es ist wichtig, dass die politische Entscheidungsebene die Auswirkungen von Budgetkürzungen und Änderungen der Sozialgesetzgebung nicht nur theoretisch, sondern aus der Perspektive der Praxis kennt.“
Der Paritätische Wohlfahrtsverband bekräftigte die Bedeutung solcher Austauschformate, um auch in Zukunft den Dialog zwischen Politik und sozialen Einrichtungen zu intensivieren und damit die Grundlagen für effektive politische Entscheidungen zu schaffen.
Die Kreisgruppe Gießen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes setzt sich für die Interessen von rund 40 sozialen Trägern in der Region ein. Zu den Zielen gehören u.a. die Förderung der Zivilgesellschaft, die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen in sozialen Notlagen sowie die Gestaltung einer inklusiven Gesellschaft. Weitere Informationen auf www.paritaet-hessen.org.