Fünf Fragen, fünf Antworten

Mittwoch, 22. Juni 2022

Justus Bode interviewt Maren Müller-Erichsen

Justus Bode (18), Schüler der Berufsorientierungsstufe "Startbahn" an der Sophie-Scholl-Schule Gießen, absolviert aktuell ein Praktikum in der Unternehmenskommunikation der Lebenshilfe Gießen. Zudem wirkt er in unserer neuen inklusiven Social Media-Redaktion mit. Journalistisches Talent und Gespür beweist Justus Bode im Gespräch mit der Lebenshilfe-Aufsichtsratsvorsitzenden Maren Müller-Erichsen. Das Interview lesen Sie hier:

 

Justus Bode: Radio, Zeitung, Fernsehen oder Internet - was bevorzugen Sie, um sich zu informieren?

Maren Müller-Erichsen: Zeitung und Fernsehen. Ich lese am Wochenende zwei dicke Zeitungen, „Die Welt am Sonntag“ und die „FAZ am Sonntag“. Dann bin ich ein Fan von politischen Diskussionen im Fernsehen – speziell mit Markus Lanz, daran bin ich immer sehr interessiert, weil da wirklich ja immer interessante Gäste sind.

 

Justus Bode: Sie haben ja schon viel erlebt und gesehen. Was würden sie sagen: Wie hat sich der Umgang mit dem Thema Inklusion in den letzten 40 Jahren verändert?

Maren Müller-Erichsen: Er hat sich verändert, ich bin, glaube ich, mittlerweile 40 Jahre im Geschäft im Geschäft. Als ich anfing war Inklusion noch fast ein Fremdwort, viele Menschen konnten sich nicht so viel darunter vorstellen, aber durch die Veränderung in unseren Kindertagesstätten und durch die Gründung der Schule ist das schon ein wichtiges Thema hier bei uns in der Lebenshilfe Gießen geworden. Bundesweit könnte noch ein bisschen mehr passieren. Ich denke, da ist noch viel zu tun.

 

Justus Bode: Wie ist es eigentlich für sie Reden zu halten und immer mal wieder im Rampenlicht zu stehen?

Maren Müller-Erichsen: Es fällt mir nicht schwer, eine Rede zu halten. Ich rede gerne frei, ablesen kann ich gar nicht gut, das kommt auch nicht gut an. Ich mache mir dann nur Stichpunkte, um die Punkte auch zu erwähnen, die ich ansprechen will und dann funktioniert das auch gut. Ein bisschen aufgeregt bin ich immer, aber wenn ich dann erstmal angefangen habe, dann geht das auch gut und dann habe ich auch eigentlich immer viele Ideen, die ich gerne erwähnen möchte - und dann hoffe ich auch, dass das immer gut ankommt.

 

Justus Bode: Worauf freuen Sie sich mit der Lebenshilfe in diesem Jahr am meisten?

Maren Müller-Erichsen: Ich hoffe, dass es jetzt in allen Einrichtungen einfacher wird, dass wir die Pandemie nicht mehr so haben, wie wir sie in den letzten zwei Jahren erlebt haben, dass wir uns jetzt auch wieder treffen können und uns austauschen können.

Gerne würde ich mal wieder in die Werkstätten gehen und mich mit den Mitarbeitern dort unterhalten, da habe ich mich jetzt immer zurückgehalten, weil das auch immer schwierig war, dort hinzugehen. Aber ich hoffe, dass wir das nicht wieder erleben und dass wir alle gesund bleiben und wir jetzt so weiterarbeiten können, wie das vor der Pandemie war. Das betrifft nicht nur die Werkstätten, sondern auch die Schule und die Wohnstätten.

Ansonsten hoffe ich, dass alles so weiterlaufen kann, wie bisher, speziell auch wenn ich an die Menschen mit Beeinträchtigung denke, dass die auch mal neue Ideen haben und die auch kundtun, und da freue ich mich über jeden, der mich da anspricht und was erzählt. Zu guter Letzt freue ich mich vielleicht noch auf meinen Sommerurlaub mit meinen Enkeln (lacht).

 

Justus Bode: Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

Maren Müller-Erichsen: Ich lese gerne, gehe auch gerne in meinen Garten. Ich habe da Ansammlungen von Rosen, die ich gerne auch pflege und habe jetzt auch eine ganze Reihe neue Rosen gepflanzt, die muss ich nun erstmal hochpäppeln. Ich will auch noch eine Bienenwiese aussähen und ansonsten schreibe ich sehr gerne. Ich bin ja dabei, ein Buch zu schreiben, das ist noch nicht fertig. Außerdem bin ich gerne hier in der Geschäftsstelle, ich bin gerne in der Lebenshilfe.