Ivorische Special-Olympics-Athlet*innen besuchen Lebenshilfe-Werkstatt in Lollar
Gemeinsame Führung, Motorradfahrten und Mittagessen
Lollar (-). Die Werkstatt Lollar (WeLo) der Lebenshilfe Gießen freute sich im Rahmen des Host-Town-Programms über den Besuch einiger Olympioniken der Elfenbeinküste, deren Delegation im Vorfeld der der Special Olympics World Games in Berlin - der weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung mit rund 7.000 Athlet*innen mit sogenannter geistiger und mehrfacher Behinderung - in Gießen zu Gast waren.
Die Sportler*innen der ivorischen Judo- und Leichtathletik-Teams erhielten von Werkstattleitung Ulrike Stolze sowie von Carmen Kolomaznik und Orhan Susam vom Werkstattrat eine Führung durch die Einrichtung, in der rund 130 Mitarbeiter*innen mit Behinderung in den Bereichen Montage und Verpackung, Hauswirtschaft sowie in der Wäscherei-Abteilung tätig sind. Ferner befinden sich in dem Gebäude eine Tagesförderstätte der Lebenshilfe, für Personen mit einem besonders hohen Unterstützungsbedarf, und ein Standort der LiLo Küchenbetriebe, einer Lebenshilfe-Dienstleistung in Sachen Gemeinschaftsverpflegung.
Die Gäste aus Westafrika zeigten sich angetan. „Ich finde es gut, wie Menschen mit Behinderung hier integriert werden“, lobte der ivorische Special Olympics-Trainer Mathias Pierre Dezahi, dem vergleichbare Angebote in seiner Heimat nicht bekannt waren.
Nach der Führung ließen es sich die Olympioniken nicht nehmen, eine kleine Spritztour mit einem ganz besonderen Gefährt zu unternehmen: Der WeLo-Angestellte Achim Schneider nahm die Sportler*innen abwechselnd mit auf eine kleine Spritztour in einem Oldtimer-Motorrad, einer BMW K100RS mit Beiwagen. Die Fahrten mit dem Dreirad-Flitzer, bei dessen Restauration Anfang der 2000er Jahre auch Lollarer Mitarbeiter*innen mit Behinderung halfen, kam bei allen Mitfahrer*innen gut an und sorgten für heitere Stimmung. Anschließend klang das Beisammensein bei einem gemeinsamen Mittagessen gemütlich aus.
„Olympioniken hat man nicht alle Tage bei sich zu Gast. Für die Werkstatt Lollar und unsere Mitarbeiter*innen war dieser Besuch eine tolle Erfahrung. Schön zu erleben war unter anderem, wie begeistert und angetan sich die Athlet*innen von unseren Arbeitsmöglichkeiten und -angeboten zeigten, manch einer wollte direkt selbst Hand anlegen. Wir haben heute wieder gemerkt: Sport verbindet - über die Landesgrenzen und Behinderungsgrade hinaus. Dem ivorischen Team wünschen wir bei den Special Olympics in Berlin natürlich viel Erfolg“, so Ulrike Stolze.