7. November in der Galerie23: "All Stars" des Atelier23
Gießen - Vor genau einem Jahr fand der Umzug der Galerie23 an den neuen Standort in der Sonnenstraße statt. Im Laufe dieses Jahres haben viele vertraute Gesichter und auch viele neue die Galerie23 der Lebenshilfe Gießen erkundet. Auch die Künstler*innen im Atelier23 standen im vergangenen Jahr nicht still und zeigen ihre neusten Werke in der Ausstellung „All Stars“, die am 7. November um 19:00 Uhr eröffnet wird. Bei der Eröffnung sind die Künstler*innen anwesend.
Der Begriff „All Stars“ ist aus der Musik- und Medienlandschaft bekannt und verweist auf die Teilnahme exzellenter Personen in einem Format. Treffender könnte also der Ausstellungstitel nicht sein, denn das Kuratoren-Duo um Andrea Lührig und Felix Lachmann hat eine Auswahl der jüngst entstandenen Werke getroffen, die im Rahmen einer Werkschau zusammengeführt werden. Dabei sind die Besuchenden dazu eingeladen, die Entwicklung der Atelier23-Künstler*innen zu bestaunen.
Als Zeichner arbeitet Jens Bleckmann seit Langem im Atelier23 und versucht, die Farben der Welt und die Optik der Dinge mit nur einem Stift einzufangen. So reduziert die Farbigkeit der Werke ist, so komplex ist die Darstellung der perspektivischen Verzerrung – teilweise konkret, teilweise abstrakt. Entscheidend ist das, was zwischen der Zeichnung liegt.
Durch Erinnerungen speist sich das Werk von Uwe Breckner. Inspiriert von Jahrmärkten konstruiert er seit Jahrzehnten Miniaturen aus dem Gedächtnis. Seine neusten Werke widmen sich nun meist wenig beachteten Objekten im Straßenraum, die doch jeder kennt. Diese kollektive Erinnerung verdichtet Breckner durch die selbst erdachte Konstruktion in jedem seiner Werke.
Zu einer Werkschau des Atelier23 dürfen Arbeiten von Birgit Gigler nicht fehlen. Ihrer Technik bleibt sie immer treu und portraitiert Frauen aus Modezeitschriften in einer spannungsvollen Farbgebung mit Ölpastellkreide. Dennoch entwickeln sich die Motive weiter, die Posen, die Farben, die Blicke. Giglers Werke sind zeitlos und zugleich durch den Zeitgeist geprägt.
Seit jeher portraitiert Mirka Holsteinová Menschen. Allein aus ihrer Vorstellungskraft entstehen durch Farbflächen menschliche Gesichter, die unbekannt sind und trotzdem vertraut scheinen. Holsteinová ist umtriebig und eignet sich ständig neue Techniken an. Nun hat sie sich der Ölmalerei gewidmet, wodurch die Werke neben der Komposition auch durch den Farbauftrag bestechen.
Lena Kasperski konzentriert sich auf den Linoldruck und arbeitet stets seriell. Ihre neueste Serie zeigt Tierporträts, die durch die Anordnung verschiedener Muster aus dem Hintergrund hervorscheinen. Kasperski verleiht den Tieren durch den Blick Lebendigkeit und fängt die Essenz des Tieres ein, sodass man sich nur schwer von dem Blick lösen kann.
Auch Eric Kosuchs Werke zeigen Tiere. Seine Handschrift ist unverkennbar und sein Wissen über die Tierwelt scheint endlos. Hinter jedem Werk steckt eine tiefe Auseinandersetzung mit der Tierart und eine große Wertschätzung jedes Tieres. Durch die Kombination von Farbstiften und Aquarellfarbe erfahren die Werke eine Dynamik, die eng mit Kosuchs Handschrift verwoben ist.
Alles, was sich verändert, dokumentiert Andreas Kuhl durch seine Fotografien. Durch Foto-Spaziergänge erweitert er fast täglich sein Archiv an Dingen, und dabei ist sein Interesse unermüdlich. Kuhls neuste Fotografien zeigen Details emporragender Objekte, eingefangen in einer trüben Atmosphäre, wodurch sie charakterisiert und für jeden greifbar werden.
Alina Schön entwickelt ihre Malerei ständig weiter. Pflanzen und Blumen strahlen in prächtigen Farben und werden mit Ölpastell konturiert. Es entstehen Werke, die den eigenen Charakter und auch die Schönheit der Dinge festhalten, und bilden durch ihre Wirkung beim Betrachten ein Bollwerk gegen die aktuelle Lage der Welt.
Paul Wander ist bekannt für seine Cut-outs, also Scherenschnitte. Hier werden mit einem kleinen Messer Leerstellen ins Papier geschnitten. Die Technik könnte zu seinen neusten Werken passender nicht sein, denn er seziert mit seinem Skalpell menschliche Organe, die sich durch Aneinanderreihungen von Mustern formen und den menschlichen Körper so zeigen, wie man ihn bislang noch nicht gesehen hat.
Zusätzlich zu der Eröffnung der Ausstellung finden sich drei verschiedene Studios in der Galerie23, die die Künstler*innen des Atelier23, (über-)regionales Kunsthandwerk sowie Druckgrafik präsentieren und zu jedem Ausstellungswechsel ebenfalls in Teilen neugestaltet werden. Zu sehen sind neben Kunstwerken Mobilés, handbemalte Keramiken und Geschirr, Hocker, Fotografien, Holzschnitzereien, Druckgrafiken und vieles mehr. Zudem ist ein Tischkalender, bestehend aus Postkarten, erhältlich.
„All Stars“ ab dem 08.11.2025
Vernissage: Freitag, 07.11.2025, um 19:00 Uhr
Öffnungszeiten ab 08.11.2025:
Mi & Sa: 10 - 16 Uhr
Do & Fr: 14 - 18 Uhr
