LWV fördert Trinkkuranlage-Projekt der proLiLo Gastrowelt
LWV Hessen fördert Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung in Bad Nauheim
(Pressemeldung des LWV vom 25. März)
Pohlheim/Gießen/Kassel/Bad Nauheim (lwv): Um mindestens fünfeinhalb Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen in der Trinkkuranlage Bad Nauheim zu schaffen, fördert der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen mit rund 266.500 Euro zwei Projekte (Inklusionscafé sowie Haus- und Reinigungsservice) der proLiLo Gastrowelt gGmbH, einer Inklusionsfirma der Lebenshilfe Gießen mit Sitz in Pohlheim-Garbenteich.
Die Förderung beider Projekte hat der LWV Verwaltungsausschuss heute beschlossen. „Die Trinkkurhalle ist ein besonders schöner Ort und die neuen Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen sind sehr abwechslungsreich und attraktiv“, sagt LWV-Landesdirektorin Susanne Selbert. „Aufgrund der Lage darf man sagen: Das ist mittendrin.“ Die proLiLo Gastrowelt gGmbH ist ein anerkannter Inklusionsbetrieb, dessen Alleingesellschafter die Lebenshilfe Gießen e.V. ist. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 54 Frauen und Männer, 27 von ihnen mit einer Behinderung. Sie sind in der Bewirtschaftung von 14 Schulmensen und Betriebsrestaurants im Stadt- und Kreisgebiet Gießen, im Wetteraukreis sowie im Landkreis Marburg-Biedenkopf tätig. Außerdem betreibt proLiLo ein so genanntes Vortagslädchen in Gießen sowie einen Food-Truck, beides vom LWV investiv gefördert.
Aktuell will der Inklusionsbetrieb sein Geschäftsfeld in Bad Nauheim um zwei weitere Bereiche in der Trinkkurhalle Bad Nauheim erweitern. Zur Trinkkurhalle gehört ein Kultur-und Veranstaltungszentrum, eine Galerie, ein Trausaal sowie ein Brunnenausschank für Heilwasser. Die Anlage steht in einem rund 1.900 Quadratmeter großen öffentlichen Park. ProLiLo plant hier die Eröffnung eines Inklusionscafés mit Bistrocharakter und will den Haus- und Reinigungsservice der Anlage übernehmen. Für beides hat sie jeweils eine Förderung beim LWV Hessen Integrationsamt beantragt. Von den förderfähigen Gesamtkosten des Cafés in Höhe von rund 331.800 Euro finanziert der LWV rund 225.500 Euro, unter anderem für Außenbestuhlung, Sonnenschutz, Grillstation und Küchenausstattung. Neben dem LWV beteiligen sich ebenfalls die Aktion Mensch, der Förderverein Inklusion Bad Nauheim und der Träger an der Finanzierung. Voraussetzung für die Förderung durch den LWV ist, dass dort für viereinhalb Jahre viereinhalb Vollzeitstellen mit schwerbehinderten Mitarbeitern besetzt werden, die so eine neue Beschäftigung gefunden haben. Zusätzlich zum Café will proLiLo den Haus- und Reinigungsdienst für das Jugendstil-Ensemble übernehmen. Die dafür erforderlichen Gesamtkosten in Höhe von rund 58.600 Euro sind voll förderfähig.
Der LWV finanziert rund 41.000 Euro unter der Voraussetzung, dass dort für viereinhalb Jahre eine Vollzeitstelle mit einem schwerbehinderten Mitarbeiter oder einer schwerbehinderten Mitarbeiterin besetzt wird. Mit den LWV-Mitteln wird etwa ein Fahrzeug, diverses Werkzeug, Reinigungswagen und eine Handkehrmaschine angeschafft. „Wir freuen uns sehr über die große Unterstützung der Stadt Bad Nauheim und des LWV für unser Projekt. Das ist gelebte Inklusion“, sagt Swen Groß, Geschäftsführer der proLiLo Gastrowelt.
Hintergrund
Inklusionsbetriebe sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Unternehmen zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Inklusionsbetriebe unterscheiden sich von anderen Arbeitgebern des allgemeinen Arbeitsmarktes durch den verbindlichen Unternehmenszweck, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen sowie arbeitsbegleitend zu betreuen.
Der Landeswohlfahrtsverband Hessen wird getragen von den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten und ermöglicht die gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen.
· Er unterstützt behinderte, psychisch kranke und sozial benachteiligte Menschen in ihrem Alltag und im Beruf.
· Er finanziert Leistungen nach dem Sozialen Entschädigungsrecht.
· Er ist Träger von 15 Förderschulen und 6 Frühförderstellen.
· Er ist Alleingesellschafter der Vitos gGmbH, die einen wesentlichen Teil der psychiatrischen Versorgung in Hessen sicherstellt.